Rückblick auf die 200. Pottensteiner Jubiläumsgelöbnisfusswallfahrt

Nach einem Jahr der Vorbereitung und Vorfreude ist die 200. Pottensteiner Gelöbniswallfahrt nun auch wieder ein Teil der Geschichte. Sie war sehr ereignisreich und vor allem die Festmesse mit unserem Kardinal war ein intensives, tiefgreifendes Erlebnis.

Die  neuen  Fahnen  der  Pfarre  Pottenstein  bei  ihrem ersten Einsatz, bei der 200. Gelöbnisfusswallfahrt.

 

Wir starteten wie gewohnt um 5.30 Uhr mit einer kurzen Morgenandacht in der Kirche in Pottenstein. Danach zogen wir bei noch trockenem Wetter aus der Kirche aus und begannen unseren Pilgerweg Richtung Gutenstein.

Bei diesem Auszug durften wir das 1. Mal die neuen Fahnen der Pfarre Pottenstein verwenden, die uns auf unserem Weg bis nach Grabenweg begleiteten.

Nach der gewohnten Rast am Hals führte uns der Pilgerweg Richtung Pernitz, über den Fuchsriegel und durch den Ort in das Blättertal, wo die 2. Rast stattfand.

Während des Weges vergrößerte sich unser Wallfahrtszug immer wieder, sodass wir Gutenstein   mit   einem   Pilgerzug   von

120 Personen erreichten. Vom 2 Monate alten Baby im Kinderwagen bis zum über 80 Jahre alten Pensionisten reichte die Altersspanne unseres Zuges aus Pottenstein. Mit dabei sind aber auch wie immer Familien, die zwar längst nicht mehr in Pottenstein wohnen, aber zu dieser Gelöbniswallfahrt Jahr für Jahr zu ihren Pottensteiner Wurzeln zurückkehren.

Gerade noch trockenen Fußes erreichten wir kurz nach Mittag unser Ziel dieser Wallfahrt, das Gnadenbild der Mutter Gottes in der Wallfahrtskirche am Mariahilfberg.


Links der Hochaltar der Wallfahrtskirche am Mariahilfberg, oben der Ausschnitt daraus mit dem Gnadenbild.

 

Während sich die zu Fuß gegangen müden Pilger im Gasthaus stärkten, öffnete der Himmel das erste mal seine Schleusen, wodurch auch alle, die mit dem Auto oder mit dem erstmals seit vielen Jahren wieder organisierten Bus auf den Mariahilfberg nachgekommen waren, von strömenden Regen empfangen wurden.

Beim Einzug um 15.00 Uhr, bei dem wir von dem am Mariahilfberg ansässigen Servitenorden empfangen werden und als gemeinsamer Pilgerzug das Gnadenbild am Mariahilfberg begrüßen, konnten wir heuer wegen dem Regen leider nur Schirme statt Fahnen verwenden.

Vom Servitenorden wurden wir dieses mal von Pater Norbert empfangen, der den erkrankten Prior, Pater Franz Brunner, vertrat.

Am Ende dieses Einzuges wurden noch eine neue Kerze und ein neuer Kerzenständer gesegnet. Der Kerzenständer ist ein Geschenk der Pottensteiner Wallfahrer für die Kirche am Mariahilfberg, als Zeichen der Dankbarkeit und der Verbundenheit.

Die Kerze, verziert mit einem Bild der Gnadenmutter aus Pottenstein, erinnert an diese Jubiläumswallfahrt und wird jedes Jahr nur dann entzündet, wenn die Pottensteiner Wallfahrer am Mariahilfberg sind.

Der im Anschluss geplante Kreuzweg konnte aufgrund des Regens leider nur in der Kirche stattfinden.

Bis zur hl. Messe um 19.00 Uhr blieb wie jedes Jahr noch ein bisschen Zeit, die einige zum  Beichten  nutzten,  andere  zum  Ausrasten,  andere  bereits  zur  Einstimmung.

Heuer wurde diese Zeit auch für die Vorbereitungen zur Festmesse genutzt. Mehr als 1 Stunde vor Beginn begann sich die Kirche zu füllen und als Hr. Kardinal, Dr. Christoph Schönborn pünktlich um 18.45 am Mariahilfberg eintraf, war die Kirche bereits voll. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Konzelebranten, durch mich als Wallfahrtsleiter und durch den Bürgermeister von Gutenstein, begab sich der Hr. Kardinal zur Vorbereitung in die Sakristei.

Pfarrer Rudi Fleck bei der Begrüßung des Kardinals vor der Kirche am Mariahilfberg

 

Mit dem feierlichen Einzug in die Kirche wurde die Festmesse eröffnet  zu  der  sich  rund  300  Personen  versammelt  hatten. Dem freudigen Anlass entsprechend, wurde eine feierliche Festmesse zelebriert, unterstützt durch viele Ministranten, wobei aber auch der besondere Charakter unserer Wallfahrtsmesse erhalten blieb.

Der Höhepunkt der Festmesse war aber sicherlich die Predigt des Hrn. Kardinal, der in einfachen, aber umso deutlicheren Worten sowohl auf das Evangelium als auch auf die Geschichte der Wallfahrt Bezug nahm und damit bei uns allen bleibende Eindrücke hinterließ. (Die Predigt ist nachzulesen auf den folgenden Seiten)

Gleich nach der Predigt fand die Segnung von Ringrosenkränzen statt, die speziell für uns gefertigt wurden und allen Personen am Ende der Feierlichkeiten als Erinnerungsgeschenk überreicht wurden.

Überrascht hat uns Hr. Kardinal als er beim „Vater Unser“ die vielen Kinder zu sich rund um den Altar bat.

Als weiterer Höhepunkt war eine Lichterprozession am Mariahilfberg geplant, die auch begonnen wurde, aber aufgrund plötzlich einsetzenden Regens bereits in der Kirche wieder abgebrochen werden musste.

Nach einem Mariengebet und dem bischöflichen Segen, endete der Festgottesdienst mit dem Auszug des Hrn. Kardinal zum Lied „Großer Gott, wir loben dich“.

Kardinal Schönborn im Gespräch mit der ältesten und der jüngsten Pilgerin bei dieser Jubiläumswallfahrt.

Im Anschluss war im Refektorium des Klosters noch eine einfache Agape hergerichtet, wo viele Menschen die Möglichkeit nutzen konnten mit Kardinal Schönborn persönlich ins Gespräch zu kommen,  der sich trotz seines dichten Terminkalenders dafür rund eine Stunde Zeit nahm.

Durch  seine  sehr  herzliche  und  kommunikative  Art hinterließ  der  Hr.  Kardinal  glückliche  Pilger  und  so konnten  viele  einen  langen,  teilweise  verregneten Wallfahrtstag zufrieden ausklingen lassen.

Der Sonntag startete mit dem Auszug am Mariahilfberg und mit dem Pilgersegen als Verabschiedung. Zurück ging es wieder durch das Blättertal, Pernitz und hinauf auf den Hals, wo wir um ca. 13.00 Uhr unsere Mittagsrast machten. Während wir von der Fa. Leithner bestens mit Essen versorgt wurden, verschönerten einige Damen traditionell unser Vortragekreuz mit einem Blumenkranz.

Wir pilgerten danach weiter hinaus nach Grabenweg, wo wir bereits von einigen dazu stoßenden Pilgern erwartet wurden, die mit uns gemeinsam bei der Kapelle eine kleine Andacht abhielten. Von dort startete unsere letzte Etappe, wieder begleitet von unseren neuen Fahnen. Während des 6. und letzten Rosenkranzgebetes dieser Gelöbniswallfahrt erreichten wir wieder unseren Heimatort Pottenstein. Wir zogen in unsere Heimatkirche ein und mit einer Andacht mit Segen endete unsere 200. Jubiläumswallfahrt.

Auf den letzten Metern zurück in Pottenstein Diese Wallfahrt wird in Erinnerung bleiben durch den Höhepunkt der Festmesse mit Kardinal Dr. Christoph Schönborn, aber auch wieder als gemeinschaftliches Ereignis von jung und alt, wo gebetet und gesungen wurde, aber auch Platz für Spaß und Tratsch blieb.

Ich danke nochmals allen, die zum Gelingen dieser Jubiläumswallfahrt beigetragen haben. Insbesondere danke ich auch jenen die seit Jahren und Jahrzehnten durch ihre Unterstützung oder einfach durch ihre Teilnahme diese Gelöbniswallfahrt so lebendig machen. Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber hier bei jenen Familien die den Termin der Wallfahrt Jahr für Jahr als oberste Priorität freihalten und so den Grundstock dieser Wallfahrt bilden.

Ich lade Sie herzlich ein auch in den kommenden Jahren diese Wallfahrt auf den Mariahilfberg mit Ihrer Teilnahme zu unterstützen und so selbst einen Beitrag dazu zu leisten, dass das Gelöbnis unserer Vorfahren „für Friede und Freiheit für unser Vaterland zu beten“ auch die nächsten Jahrzehnte, von Generation zu Generation, weiterlebt.

Ing.Herfried Holzer - Wallfahrtsleiter