Predigt von Kardinal Dr. Christoph Schönborn zur 200. Gelöbniswallfahrt auf den Mariahilfberg.

Gelobt sei Jesus Christus

Liebe Wallfahrtsgemeinde, liebe Mitbrüder im christlichen Dienst.

Pater Rudi, ich sage immer noch Pater. Ich sag immer noch Pfarrer Sigi auch wenn du behauptest, du seist nicht mehr Pfarrer. Er ist Pfarrer im AKH, also dem größten Spital Österreichs,.. Europas. Lieber Pater Norbert, Pfarrer von der Rossau, lieber Diakon Michael.

Brüder und Schwestern, liebe Kinder die ihr so zahlreich mitgekommen seid zur Wallfahrt.

200 mal sind die Pottensteiner auf den Mariahilfberg gewallfahrtet. In so verschiedenen Zeiten.

Wie war das vor 100 Jahren? Vor 150 Jahren? Vor 50 Jahren? Vor 25 Jahren wo Weihbischof Krätzl mit euch gefeiert hat? Wo stehen wir heute? Die Frage, die mich bewegt, ist zuerst einmal die Treue der Pottensteiner zu dieser Wallfahrt. Da ist eine große Verlässlichkeit, eine große Treue und ich denke das ist schon die wichtigste Botschaft in ihrem Anliegen dieser Wallfahrt, Frieden und Freiheit zu erbitten. Die Treue, der Glaube, man kann das Wort Glauben auch in Treue übersetzen, im Griechischen und im Hebräischen ist es praktisch das selbe Wort. Die Treue, das heißt die Festigkeit, felsenfest glauben. Das ist eigentlich das Entscheidende und ich denke das heutige Evangelium, das Evangelium vom morgigen Sonntag, das große Evangelium über Petrus dem Fels. Es sagt uns eben was ganz Entscheidendes über das, was die Pottensteiner durch 200 Jahre Treue gezeigt haben. Und damit auch das was für die Zukunft gilt. Jesus sagt zu Petrus: “Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Ich möchte mit euch 3 Gedanken über den Felsen betrachten weil ihr auch viel über Fels und Stein gegangen seid, oder an Felsen vorbei auf eurer Wallfahrt und ich morgen oder eher übermorgen nach Mariazell auf die Wallfahrt gehe und auch über Fels und Stein, über Berg und Tal bis nach Mariazell. Wer ist der Fels? Zuerst ist es Christus selber, Gott ist mein Fels, so heißt es immer in den Psalmen des alten Bundes.

Gott ist mein Fels! Auf ihn kann ich bauen. Felsenfest vertrauen weil Gott Gott ist, weil Christus Christus ist. Alle Mächte dieser Erde vergehen. Napoleon der große Kaiser, der die ganze Welt in Furcht und Zittern versetzt hat, er ist verschwunden und von seinem Reich ist nichts geblieben. Wieviele Reiche hat es in diesen 200 Jahren gegeben? Ein 3. Reich, ein tausendjähriges Reich, das 12 Jahre gedauert hat. 12 schreckliche Jahre, und ein Sowjetimperium das vergangen ist, in sich zusammengefallen. Das einzige Reich das bleibt ist das Reich Gottes. Der einzige Felsen der bleibt ist Gott. Und die Pottensteiner haben durch 200 Jahre gegen alle Mächte dieser Zeit, dieser Welt gezeigt: Wir vertrauen auf Gott. Das ist unser Fels. Das ist unser Friede und unsere Freiheit und deshalb bin ich so dankbar dass es diese lange Tradition gibt. Das ist etwas ganz Starkes, ein starkes Zeugnis das Gott wirklich der Fels ist. Auf ihn kann man ein Leben bauen. Auf ihn kann man vertrauen.

Aber das ist erst die 1. Bedeutung des Felsens. Die 2. Bedeutung ist das, was Jesus dem Petrus sagt: „Selig bist du Simon Barjóna denn nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart das ich der Messias und Christus der Sohn des lebendigen Gottes bin, nicht Fleisch und Blut, sondern mein Vater im Himmel.“ Der Glaube ist ein Fels auf den man bauen kann. Aber der Glaube ist ein Geschenk. Man kann ihn nicht machen. Das wissen die Eltern. Sie können den Glauben bezeugen, können ihn vorleben, aber wir können ihn nicht machen. Können ihn nur erbitten, können ihn nur erhoffen. Gott schenkt den Glauben. Und dieser Glaube ist der Fels auf den die Kirche gebaut ist. In diesen 200 Jahren hat es viele Ideologien gegeben, der Nationalsozialismus, der Nationalismus, der Kapitalismus, der Kommunismus, heute ist es vielleicht der Konsumismus - alle diese Ideologien vergehen, aber der Glaube bleibt. Auch vor 200 Jahren haben Ihre Vorfahren geglaubt. Und Sie glauben immer noch und es ist immer noch derselbe Glaube. Und er lebt und auf ihn kann man bauen und ihn kann man leben. Und auch das bezeugt die Wallfahrt 200 Jahre lang, in Treue gelebt, im Glauben. Glaube ist der Fels. Aber es gibt noch eine 3. Bedeutung.

Jesus sagt zu Petrus:„Du bist Petrus der Fels“ und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Es ist ein sehr tröstliches Wort für uns Pfarrer, Bischöfe, Patres, Diakone. Jesus hat nicht gesagt „Du wirst meine Kirche bauen“ sondern „Ich werde meine Kirche bauen“ Er sagt zu Petrus „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ICH meine Kirche bauen“. Es ist seine Kirche, nicht unsere Kirche. Es ist sein Geschäft, wenn man es so sagen kann, nicht unser Geschäft. Nicht wir machen die Kirche sondern Jesus macht die Kirche. Aber er baut sie auf Menschen, auf einen Petrus, oder auf einen Rudi, oder einen Sigi, oder einen Bischof Christoph oder auf Sie alle. Er baut seine Kirche auf uns Menschen. Und er sagt uns etwas Unglaubliches. Uns schwachen Menschen sagt er „Du bist der Fels, und auf diesen Felsen baue ich meine Kirche“ Jeder von uns wird gebraucht. Jeder von uns ist so ein Fels auf den Jesus seine Kirche baut. Ob das jetzt ein Wallfahrtsleiter ist, der durch viele Jahre die Wallfahrt geleitet hat und jetzt seinen Sohn damit beauftragt hat. Ob es die Eltern sind die ihren Glauben ihren Kindern vorleben. Dann sind sie Fels, dann können die Kinder auf diesen Felsen schauen und bauen und vertrauen. Aber wir alle sind schwache Menschen und wir wissen wir alleine machen es nicht.

Und so frag ich mich zum Schluss:

Warum gibt es nach 200 Jahren immer noch die Wallfahrt? Warum gibt es immer noch den Glauben? Warum gibt es immer noch die Kirche? Weil Christus sie baut - auf uns Menschen, auf uns armen schwachen Sündern. Aber weil er uns das anvertraut hat und weil er es macht, deshalb gibt es die Kirche, deshalb wird es sie auch lange noch geben wenn es die Reiche unserer Zeit schon längst nicht mehr gibt.

Liebe Pilgerinnen und Pilger, es war mir ein Anliegen als ich die Einladung bekam am Mariahilfberg mit ihnen diese Jubiläumswallfahrt zu feiern und vor allem ihnen zu danken und sie zu bitten seid weiter so felsenfest im Glauben aufbauend wie ihr es in den vergangenen 200 Jahren ward. Dann wird es eine gute Zukunft geben: Hoffnung Freiheit und Frieden.

 Darum bitten wir. Amen.

Predigt von Kardinal Dr. Christoph Schönborn zur 200. Gelöbniswallfahrt auf den Mariahilfberg.

Gelobt sei Jesus Christus

Liebe Wallfahrtsgemeinde, liebe Mitbrüder im christlichen Dienst.

Pater Rudi, ich sage immer noch Pater. Ich sag immer noch Pfarrer Sigi auch wenn du behauptest, du seist nicht mehr Pfarrer. Er ist Pfarrer im AKH, also dem größten Spital Österreichs,.. Europas. Lieber Pater Norbert, Pfarrer von der Rossau, lieber Diakon Michael.

Brüder und Schwestern, liebe Kinder die ihr so zahlreich mitgekommen seid zur Wallfahrt.

200 mal sind die Pottensteiner auf den Mariahilfberg gewallfahrtet. In so verschiedenen Zeiten.

Wie war das vor 100 Jahren? Vor 150 Jahren? Vor 50 Jahren? Vor 25 Jahren wo Weihbischof Krätzl mit euch gefeiert hat? Wo stehen wir heute? Die Frage, die mich bewegt, ist zuerst einmal die Treue der Pottensteiner zu dieser Wallfahrt. Da ist eine große Verlässlichkeit, eine große Treue und ich denke das ist schon die wichtigste Botschaft in ihrem Anliegen dieser Wallfahrt, Frieden und Freiheit zu erbitten. Die Treue, der Glaube, man kann das Wort Glauben auch in Treue übersetzen, im Griechischen und im Hebräischen ist es praktisch das selbe Wort. Die Treue, das heißt die Festigkeit, felsenfest glauben. Das ist eigentlich das Entscheidende und ich denke das heutige Evangelium, das Evangelium vom morgigen Sonntag, das große Evangelium über Petrus dem Fels. Es sagt uns eben was ganz Entscheidendes über das, was die Pottensteiner durch 200 Jahre Treue gezeigt haben. Und damit auch das was für die Zukunft gilt. Jesus sagt zu Petrus: “Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Ich möchte mit euch 3 Gedanken über den Felsen betrachten weil ihr auch viel über Fels und Stein gegangen seid, oder an Felsen vorbei auf eurer Wallfahrt und ich morgen oder eher übermorgen nach Mariazell auf die Wallfahrt gehe und auch über Fels und Stein, über Berg und Tal bis nach Mariazell. Wer ist der Fels? Zuerst ist es Christus selber, Gott ist mein Fels, so heißt es immer in den Psalmen des alten Bundes.

Gott ist mein Fels! Auf ihn kann ich bauen. Felsenfest vertrauen weil Gott Gott ist, weil Christus Christus ist. Alle Mächte dieser Erde vergehen. Napoleon der große Kaiser, der die ganze Welt in Furcht und Zittern versetzt hat, er ist verschwunden und von seinem Reich ist nichts geblieben. Wieviele Reiche hat es in diesen 200 Jahren gegeben? Ein 3. Reich, ein tausendjähriges Reich, das 12 Jahre gedauert hat. 12 schreckliche Jahre, und ein Sowjetimperium das vergangen ist, in sich zusammengefallen. Das einzige Reich das bleibt ist das Reich Gottes. Der einzige Felsen der bleibt ist Gott. Und die Pottensteiner haben durch 200 Jahre gegen alle Mächte dieser Zeit, dieser Welt gezeigt: Wir vertrauen auf Gott. Das ist unser Fels. Das ist unser Friede und unsere Freiheit und deshalb bin ich so dankbar dass es diese lange Tradition gibt. Das ist etwas ganz Starkes, ein starkes Zeugnis das Gott wirklich der Fels ist. Auf ihn kann man ein Leben bauen. Auf ihn kann man vertrauen.

Aber das ist erst die 1. Bedeutung des Felsens. Die 2. Bedeutung ist das, was Jesus dem Petrus sagt: „Selig bist du Simon Barjóna denn nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart das ich der Messias und Christus der Sohn des lebendigen Gottes bin, nicht Fleisch und Blut, sondern mein Vater im Himmel.“ Der Glaube ist ein Fels auf den man bauen kann. Aber der Glaube ist ein Geschenk. Man kann ihn nicht machen. Das wissen die Eltern. Sie können den Glauben bezeugen, können ihn vorleben, aber wir können ihn nicht machen. Können ihn nur erbitten, können ihn nur erhoffen. Gott schenkt den Glauben. Und dieser Glaube ist der Fels auf den die Kirche gebaut ist. In diesen 200 Jahren hat es viele Ideologien gegeben, der Nationalsozialismus, der Nationalismus, der Kapitalismus, der Kommunismus, heute ist es vielleicht der Konsumismus - alle diese Ideologien vergehen, aber der Glaube bleibt. Auch vor 200 Jahren haben Ihre Vorfahren geglaubt. Und Sie glauben immer noch und es ist immer noch derselbe Glaube. Und er lebt und auf ihn kann man bauen und ihn kann man leben. Und auch das bezeugt die Wallfahrt 200 Jahre lang, in Treue gelebt, im Glauben. Glaube ist der Fels. Aber es gibt noch eine 3. Bedeutung.

Jesus sagt zu Petrus:„Du bist Petrus der Fels“ und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Es ist ein sehr tröstliches Wort für uns Pfarrer, Bischöfe, Patres, Diakone. Jesus hat nicht gesagt „Du wirst meine Kirche bauen“ sondern „Ich werde meine Kirche bauen“ Er sagt zu Petrus „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ICH meine Kirche bauen“. Es ist seine Kirche, nicht unsere Kirche. Es ist sein Geschäft, wenn man es so sagen kann, nicht unser Geschäft. Nicht wir machen die Kirche sondern Jesus macht die Kirche. Aber er baut sie auf Menschen, auf einen Petrus, oder auf einen Rudi, oder einen Sigi, oder einen Bischof Christoph oder auf Sie alle. Er baut seine Kirche auf uns Menschen. Und er sagt uns etwas Unglaubliches. Uns schwachen Menschen sagt er „Du bist der Fels, und auf diesen Felsen baue ich meine Kirche“ Jeder von uns wird gebraucht. Jeder von uns ist so ein Fels auf den Jesus seine Kirche baut. Ob das jetzt ein Wallfahrtsleiter ist, der durch viele Jahre die Wallfahrt geleitet hat und jetzt seinen Sohn damit beauftragt hat. Ob es die Eltern sind die ihren Glauben ihren Kindern vorleben. Dann sind sie Fels, dann können die Kinder auf diesen Felsen schauen und bauen und vertrauen. Aber wir alle sind schwache Menschen und wir wissen wir alleine machen es nicht.

Und so frag ich mich zum Schluss:

Warum gibt es nach 200 Jahren immer noch die Wallfahrt? Warum gibt es immer noch den Glauben? Warum gibt es immer noch die Kirche? Weil Christus sie baut - auf uns Menschen, auf uns armen schwachen Sündern. Aber weil er uns das anvertraut hat und weil er es macht, deshalb gibt es die Kirche, deshalb wird es sie auch lange noch geben wenn es die Reiche unserer Zeit schon längst nicht mehr gibt.

Liebe Pilgerinnen und Pilger, es war mir ein Anliegen als ich die Einladung bekam am Mariahilfberg mit ihnen diese Jubiläumswallfahrt zu feiern und vor allem ihnen zu danken und sie zu bitten seid weiter so felsenfest im Glauben aufbauend wie ihr es in den vergangenen 200 Jahren ward. Dann wird es eine gute Zukunft geben: Hoffnung Freiheit und Frieden.

 Darum bitten wir. Amen.